In der Vorbereitungsphase hatte sich viel getan bei den Herren der Darmstadt Diamonds. Sowohl neue Spieler, als auch Coaches konnte man für sich gewinnen, aber was sich aus dem Zusammenspiel der letzten Monate ergeben hatte, konnte bisher nur erahnt werden.
Die Diamonds mussten zwar auf einigen Positionen ersatzgeschwächt in das Spiel gegen den Zweitligisten gehen, konnten allerdings positiv überraschen.
Diamonds von Anfang an fokussiert gegen die Dragons
Nach dem Kickoff der Dragons war es Jermain Elser, der im ersten Spielzug der Begegnung mit einem Lauf über knapp 70 Yards den Ball in der Gießener Endzone ablegte. Eine erste Überraschung auf beiden Seiten des Feldes.
Der folgende Angriff der Golden Dragons wurde gestoppt und ein Fehler beim Puntversuch sorgte für einen Safety und die 0:9 Führung für die Diamonds.
Wenige Minuten später konnte QB Marc Ehrhardt einen Pass über 40 Yards und auf Neuzugang Willie Milhouse anbringen. Nach dem Extrapunkt stand es 0:16.
Die Defense zeigte sich im ersten Quarter ebenso solide und ließ nur wenige First Downs für den Gegner zu.
Im zweiten Viertel lief es nun besser für den Zweitligisten, sowohl Lauf-, als auch Passspiel wurden nun etabliert und man konnte zweimal die Endzone der Diamonds erreichen.
Die Diamonds Offense zeigte sich flexibel mit Laufspiel über Jermain Elser und Passspiel über Marc Ehrhardt, der seine Passempfänger zuverlässig in Szene setzen konnte. Zwei weitere Male fand Ehrhardt seinen Receiver Milhouse in der Endzone und konnte so die Führung weiter ausbauen.
In der zweiten Halbzeit wurde auf beiden Seiten jüngeren und unerfahreneren Spielern die Gelegenheit gegeben, sich zu beweisen.
Vincent Pelletier übernahm nun die Position des Spielmachers und konnte seinerseits die Receiver Max Schmidt und Kevin Klemm bedienen. Kurz danach fand er Kevin Klemm in der Endzone für einen Touchdown. Der erfolgreiche Extrapunkt von Nico Chesi sorgte dann für das Endergebnis von 16:37.
Im vierten Quarter wurde die QB Position an Yannick Möbius übergeben, der zwei tiefe und sehr genaue Pässe warf, die den Passempfängern beide Male aus den Händen rutschten.
Head Coach weitesgehend zufrieden
„Einen passenden Testspiel- / Vorbereitungspartner zu finden, ist nicht immer leicht und leider gibt es hier auch kein echtes Erfolgsrezept. Mit den Gießen Golden Dragons (GFL2) haben wir uns ein Team ausgesucht, welches sich in der GFL2 fest etabliert hat. Nach einem gemeinschaftlichen Training mit dem Deutschen Meister Schwäbisch Hall Unicorns, galt das Freundschaftsspiel gegen die Golden Dragons als Abschluss der Saisonvorbereitungsphase.
Echte Saisonprognosen lassen sich meines Erachtens nicht aus Freundschaftsspielen ableiten. Erfreulich ist natürlich, dass wir auf beiden Seiten des Balles wenig bis gar keine Strafen verursacht haben [Anm. d. Red.: 8 Strafen für 75 Yards]. Dies zeigt mir, dass die Mannschaft konzentriert das umsetzt, was wir in den vergangenen Einheiten trainiert haben. Unsere Neuzugänge, aber auch unsere Stammspieler konnten sich stark in Szene setzen und wussten in allen drei Phasen des Spieles zu überzeugen.
Das Endergebnis ist für uns als Trainer hierbei eher nicht so wichtig, wobei wir natürlich jede Herausforderung zu unseren Gunsten entscheiden wollen. Ich denke, dies ist nachvollziehbar und verständlich, im American Football zählt der olympische Gedanke „Dabeisein ist alles.“ nicht.“
Klares Statement
„Wir treten immer an, um zu gewinnen.
Das Gewinnen in einem Freundschaftsspiel bedeutet für mich jedoch nicht das Endergebnis, viel mehr, dass wir allen Spielern umfangreich Einsatzzeit geben konnten. Wir konnten auf beiden Seiten des Balles ausprobieren und Spieler unterschiedlich einsetzen. Die hieraus erlangte Erkenntnis wird nun die nächsten drei Trainingswochen bis zum Saisonauftakt inhaltlich bestimmen.
Viele halten die Darmstadt Diamonds für einen „sicheren“ Aufstiegsaspiranten. Ich sehe dies nur bedingt so, wenngleich mich diese Sichtweise natürlich auch freut. Unser Team wird sich auf jeden Gegner vorbereiten wie zu einem Endspiel. Wir nehmen kein Team leicht und sehen nichts als gegeben an.“
„Ich bin persönlich froh und dankbar, mich in einem etablierten Verein mit tollen Coaches und begeisterungsfähigen Spielern, als Head Coach der Verantwortung zu stellen.“, kommentierte Head Coach Andreas Hock nach dem Spiel abschließend.